Du möchtest mit dem Laufen anfangen, weißt aber nicht wie, oder hast ständig andere Ausreden parat? Ich werde oftmals nach meiner Motivation und Laufroutine gefragt. Meine Antwort? Ich denke gar nicht so viel drüber nach, sondern mache einfach.
Klingt einfacher als es ist? Genau so einfach ist es aber. Du fragst dich, wie du Laufen oder deiner Lieblingssportart einen festen Bestandteil in deinem Leben geben kannst? Mach es zur Routine. Je weniger du darüber nachdenkst und je routinierter du dir morgens (oder mittags oder abends) deine Laufklamotten anziehst, desto schneller wird diese Handlung zur Routine und Teil von dir.
Für mich gehört das Laufen als fester Bestandteil zu meiner Morgenroutine. Noch bevor ich den ersten Kaffee des Tages trinke, schlüpfe ich bereits in meine Laufklamotten. Einfach so und ohne drüber nachzudenken. Ob ich mich dann immer besonders motiviert fühle? Um ehrlich zu sein, nö. Nur weil ich morgens in Laufklamotten stecke, bin ich noch lange nicht besonders motiviert. Was ich damit sagen will? Einfach nicht so viele Gedanken über den Ist- und Gefühlszustand geben, sondern einfach machen. Da das Laufen bereits seit vielen Jahren Teil meiner Morgenroutine ist, hinterfrage ich diese “Handlung” nicht (mehr), sondern ziehe mir bei Wind und Wetter meine Laufsachen an und leg los.
Wenn du möchtest, dass das Laufen oder der Sport zu deiner Routine wird, rate ich dir ähnlich vorzugehen. Vor allem als (Wieder-) Einsteiger ist es wichtig, nicht jeden Gemütszustand zu hinterfragen, denn Gründe etwas nicht zu tun, und dies sogar zu rechtfertigen, finden wir immer.
Wir Menschen sind schließlich Gewohnheitstiere. Die gewohnte Komfort zu verlassen, wird in der Regel erstmal unbequem. Dennoch, um Sport zu deiner Routine werden zu lassen, solltest du Ausreden über Bord werfen. Nicht so viel reden und drüber nachdenken, sondern einfach anfangen, loslaufen, machen… Am Ende lohnt es sich immer.
Wie du das schaffen kannst? Natürlich erfordert es zu Beginn Konsequenz – da bin ich ganz ehrlich. Aber mit ein paar kleineren Tricks und Tipps schaffst du es spielend Laufen bzw. Sport für dich zu einem festen Bestandteil in deinem Leben zu machen. Und keine Angst. Um eine Routine zu erlangen, musst du nicht jeden Morgen laufen, sondern lediglich an den von dir festgelegten Tagen dranbleiben und konsequent sein.
Hier kommen meine Tipps…
Lege dir deine Laufklamotten zurecht und blocke dir feste Trainingstage.
Ich laufe immer morgens. (Vor allem jetzt im Sommer kann ich nur alle dazu ermuntern frühmorgens zu laufen. Wer direkt nach dem Aufstehen Sport treibt, profitiert davon den ganzen Tag. Du bist fitter, motivierter und wacher. Das ist sogar wissenschaftlich nachgewiesen). Damit es morgens schnell geht und ich ohne zu überlegen gleich starten kann, lege ich mir meine Laufklamotten immer bereits am Abend vorher zurecht.
Falls du nicht so der Morgen-Typ bist, kein Thema… Das klappt nämlich auch nachmittags und auch dann, wenn du erst abends zum Sport gehen kannst. Nimm deine Laufsachen einfach mit zur Arbeit, um anschließend – ohne Ausreden – sofort loszulaufen. Alternativ kannst du dir auch bestimmte Tage in der Woche nach der Arbeit direkt für dein Lauftraining festlegen und blocken, um dich nicht anderweitig ablenken zu lassen.
Formuliere Ziele.
Vor allem dann, wenn du Laufanfänger bist und an deiner Laufroutine arbeitest, ist es hilfreich motivierende Ziele zu formulieren. Erinnere dich daran, was dich eingangs dazu bewegt hat, mit dem Laufen anzufangen. Ziele geben dir Orientierung. Sie immer und immer wieder zu visualisieren hilft dir dabei, erfolgreich dranzubleiben. Achte jedoch darauf, dass es dabei um realistische und gut zu erreichende Ziele sind. Alles andere wäre demotivierend und kontraproduktiv.
Trainiere gemeinsam.
Wenn es um die Sportroutine geht, sind Ausreden immer schnell willkommen. Du möchtest deinen inneren Schweinehund überwinden, neigst aber immer wieder gerne mal zu Ausreden? Dann such dir einen Verbündeten. Gemeinsam fällt es leichter sich aufzuraffen. Gemeinsam trainieren motiviert verbindet und hilft dir am Ball zu bleiben. Falls du keinen Trainingspartner findest, kannst du dich auch einer Laufgruppe in deinem Ort anschließen.
Belohne Dich.
Gibt es etwas, das dich zusätzlich motiviert dranzubleiben? Zum Beispiel ein schönes Essen in deinem Lieblingsrestaurant? Dann belohne dich damit. Natürlich nicht jeden Tag, aber zum Beispiel dann, wenn deinen Trainingsplan eine bestimmte Zeit lang erfolgreich durchgehalten hast. Auch neue Laufkleidung kann immer wieder ein schöner Motivator sein, um dranzubleiben. Vor allem am Anfang kann es für dich hilfreich sein, ein persönliches Belohnungssystem zu entwickeln um dich zusätzlich zu motivieren.
Kein Stress
Aller Anfang ist schwer. Um den Laufsport (oder deine Lieblingssportart) zu deiner Routine zu machen, benötigst du ein wenig Geduld. Das passiert leider nicht über Nacht. Auch wenn es dir am Anfang unglaublich anstrengend erscheint dranzubleiben, wirst du feststellen, dass es nach kurzer Zeit immer selbstverständlicher und einfacher für dich wird. Vor allem der Laufsport ist ein sehr dankbarer Sport. Kleinere Erfolge und die positiven Nebeneffekte stellen sich relativ schnell ein. Da beim Sport unglaublich viele Glückshormone ausgeschüttet werden und Bewegung gleichzeitig Ablenkung, Erholung schafft und das Stresslevel mindert, wirst du dieses Gefühl nach relativ kurzer Zeit nicht mehr missen wollen und deine Laufrunde selbst zur Belohnung einer stressigen Woche ansehen.
Und wenn es mal nicht so läuft, wie gewünscht?
Kein Stress. Auch bei mir gibt es immer wieder Zeiten, in denen ich mich mal nicht so gut fühle. Frust darf mal sein und gehört dazu. Ich zum Beispiel versuche diese Tage gar nicht groß zu werten, sondern halte, wenn möglich an meiner Trainingsroutine fest. An diesen Tagen gilt für mich die Devise: Lieber schlecht, als gar nichts tun. Es ist erwiesen, dass Geschafftes befriedigt und gleichzeitig stolz macht. Am Ende so finde ich, lohnt es sich immer.
Du brauchst ein wenig Extramotivation? Dann mach doch mit bei einem der Barmer Women’s Run Läufe und komm in mein Team.