Der Dom ist das Ziel, heißt es für mich am kommenden Sonntag wieder. Der Köln Marathon ist für mich persönlich immer das Sport-Highlight des Jahres. 2016 umso mehr, denn in diesem Jahr wird das 20-jährige Jubiläum gefeiert. Und auch ich werde meinen diesjährigen Lauf ein klein wenig feiern, denn vor genau zwanzig Jahren habe ich mein Herz an die schöne Domstadt verloren und zögerte nach dem Abitur mit dem Umzug nicht lange, als die Zusage für den Studienplatz sicher war. Aus dieser Perspektive wird der Lauf am Sonntag gleich in doppelter Hinsicht etwas Besonderes.
Dabei wäre es in diesem Jahr fast nicht zu meiner Anmeldung gekommen. Bis zum Schluss haderte ich mit mir selbst, und das, obwohl ich bereits zum vierten Mal in Folge an den Start gehe und eigentlich ein klein wenig geübt sein sollte.
Warum ich haderte?
Weil in den letzten Wochen beruflich, wie privat bei mir einfach zu viel los war. Meine geplante Vorbereitungszeit für den Lauf blieb auf der Strecke und sah entsprechend „mau“ aus – mein avisiertes Ziel meine Halbmarathon-Bestzeit von 1 h 45 Minuten noch mal ein klein wenig nach unten zu korrigieren, in denkbarer Ferne. Es war wohl genau das was mich bis zum Schluss mit meiner Teilnahme hadern ließ. Aber diesen Grund als Nichtteilnahme-Grund zu nennen, kam mir dann nach kurzer Überlegung doch nicht in den Sinn. Erst vor 4 Jahren habe ich zum ersten Mal überhaupt an einem Laufwettbewerb teilgenommen. Meine Motivation damals, wie heute…
Mein Motto… “Run for Fun!”
Das war schon immer mein Motto, was ich wohl vor lauter und selbstauferlegten Vorbereitungs-Druck in den letzten Wochen vergessen hatte.
Nicht unter Druck setzen und den Spaß im Vordergrund stellen, sind für mich die entscheidenden Kriterien überhaupt an einem Laufevent teilzunehmen. Niemals wollte ich eine dieser überehrgeizigen Läuferinnen werden, die von Wettkampf zu Wettkampf, immer nur auf der Suche nach der neuen Bestzeit sind. Natürlich wird auch mich am Sonntag der natürliche Ehrgeiz packen zumindest in die Nähe meiner Bestzeit zu kommen, da bin ich ganz ehrlich, aber viel wichtiger ist es mir Teil dieser wunderbaren Atmosphäre zu sein. Das war damals meine größte Motivation und bleibt sie bis heute.
Der Dom ist das Ziel – Die Stimmung magisch mitreißend
Das “Wir-Gefühl” (gemeinsam schaffen wir das) und die Stimmung während des Laufs ist magisch mitreißend. Die Rufe der Zuschauer am Streckenrand die dir Zujubeln, Mut machen und dich Anfeuern alles zu geben, tragen dich förmlich in Ziel. In diesem Moment ist es völlig gleich wer du bist, was du machst oder mit welcher Zeit du ins Ziel läufst. Einzig was zählt ist – der Dom als Ziel. Als ehemalige Kölnerin und gläubiger Mensch ein besonders schöner und emotionaler Moment – unbeschreiblich – ein Moment den man erlebt haben muss! Allein der Gedanke daran lässt mein kleines Läuferherz schon wieder höher hüpfen. Und beim Schreiben dieser Zeilen frage ich mich gerade ganz ernsthaft, wie ich all diese schönen Erinnerungen zwischen meinen derzeitigen Alltagswahnsinn hatte verdrängen können…
Am Samstagmorgen werde ich mich deshalb voller Vorfreude in Richtung Köln begeben, um meine Startunterlagen abzuholen und noch einen entspannten Nachmittag in der Stadt zu verbringen, bevor es dann Sonntagmorgen um 8.30 Uhr in den Startblock geht. Sicherlich werde ich sehr nervös sein, das war ich auch in den vergangenen Jahren immer, aber ich werde auch mit einem großen Lächeln auf dem Gesicht und voller Stolz Teil dieses Events zu sein, an den Start gehen. Jeden Moment meines Laufes versuche ich zu genießen und werde diese wunderbare Atmosphäre förmlich aufsaugen und hoffen, gesund ins Ziel zu laufen. Wünscht mir Glück!!!