#46 Podcast: Das Alter ist nur eine Zahl. Interview mit Mimi Kirk. Warum es im Leben nie zu spät oder zu früh für Träume und Veränderung ist.

Hast du einen Traum, oder wünscht du dir in bestimmten Bereichen deines Lebens eine Veränderung? Ganz gleich, für was du gerade brennst, es ist nie zu spät deine Träume zu leben und Dingen in deinem Leben eine Wendung zu geben, so Mimi Kirk.

It’s never too late and never too early to start whatever you want to. It’s all about what you do most of the time, not what you do some of the time.

Mimi Kirk

Mit Ende 60 waren es gesundheitliche Probleme, die sie zum Anlass nahm, um ihre Ernährung und ihre Lebensgewohnheiten umzustellen. Sie krempelte ihr Leben komplett um, widmete sich neuen Aufgaben und startete noch einmal neu durch. Heute ist Mimi gesünder und glücklicher denn je und arbeitet als gefragte internationale Speakerin, Gesundheitscoach, Rohkostköchin und Bestseller-Autorin von inzwischen 7 Gesundheits-Büchern. Mimi ist eine Koryphäe auf ihrem Gebiet und eine unglaublich inspirierende Persönlichkeit, die ich vor vielen Jahren persönlich kennenlernen durfte. Sie brennt sie für das Thema Ernährung und dessen positive und verjüngende Wirkung auf den Körper mindestens genauso sehr wie für das Leben im Allgemeinen.

Über Mimi Kirk

Mit Anfang 70 wagte sie noch einmal einen beruflichen Neuanfang. Seither ist es ihr Herzenswunsch Menschen zu ermutigen, an ihre Träume zu glauben und diese zu leben, ganz gleich in welchem Alter. Ihre herzliche, positive und lebensbejahende Art ist ansteckend und hat mich damals sofort begeistert und inspiriert. Deshalb freue ich mich so sehr dieses inspirierende Interview mit dir zu teilen. Lass dich von Mimis Lebensenergie anstecken und inspirieren. Im Interview teilt sie sowohl ihre Erfahrungen rund um Gesundheit wie auch zum Leben allgemein. 

Du erfährst…

  • warum das Alter nur eine Zahl ist
  • weshalb es nie zu spät ist, neu zu starten
  • warum es so wichtig ist, Verantwortung für deine Gesundheit zu übernehmen
  • warum eine gesunde Ernährung dich bei deinen Zielen und Träumen unterstützt
  • welche Vorteile das Alter hat und wie du sie für dich nutzen kannst
  • warum das Älterwerden mit Gelassenheit und so viel Dankbarkeit einhergeht

Den Podcast kannst du überall kostenlos anhören. 

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Ich freue mich über dein Feedback zur Folge. Hinterlasse mir deine Gedanken gerne hier auf dem Blog oder auf meinem Instagram Kanal @naturallygood.de

Dieses Interview auf deutsch nachlesen

Adaeze: Mimi, ich freue mich riesig, dich hier in meinem Naturally Good Podcast begrüßen zu dürfen. Du bist einer meiner ganz besonderen Gäste, denn du erinnerst dich sicher noch gut daran, wie alles begonnen hat. Du warst diejenige, die mich inspiriert hat und die mich ermutigt hat, das zu tun, was ich liebe. Wir hatten unseren ersten gemeinsamen Workshop und ich bin so dankbar für alles, was du mir für Naturally Good mit auf den Weg gegeben hast. Es ist schön, dich heute hier zu haben.

Mimi: Ich freue mich auch sehr, hier zu sein und ich bin froh, dass du deiner Leidenschaft und deinen Träumen gefolgt bist. Schau, was daraus geworden ist!

Adaeze: Ja, wie doch die Zeit vergeht. Naturally Good gibt es nun schon 5 Jahre

Mimi: wow

Adaeze: ja, ich habe nun das Buch und ich erinnere mich noch gut an unser Gespräch in San Diego vor etwa 2 Jahren über die Idee, ein Buch zu schreiben und die Dinge entwickeln sich immer weiter und ich bin immer sehr dankbar, dich als Unterstützung im Hintergrund zu wissen. Du bist immer da für mich, wenn ich Fragen habe.

Mimi: Du weißt, dass es meine Leidenschaft ist, mit Menschen über Gesundheit zu reden, denn du weißt auch selber, wie wichtig das ist. Wir wünschen uns, dass alle gesund sind und es kursiert so viel Information und ich bin immer wieder überrascht, wie viele Menschen sich trotzdem nicht auskennen. Ich liebe Gespräche mit Menschen, die genauso denken wie ich.

Adaeze: Lass uns doch ein bisschen an den Anfang zurück gehen. Ich weiß, dass du dich nicht immer so mit dem Thema Gesundheit auseinandergesetzt hast und dass du deine Ernährung und deinen Lifestyle auch geändert hast – im Alter von etwa 60 oder 66 Jahren?

Mimi: Ich wurde im Alter von 30 Jahren zur Vegetarierin und habe auch meine Kinder so großgezogen. Ich tat es wegen der Tiere – die Gesundheit hatte ich damals noch nicht im Fokus. Du denkst da noch nicht daran, wie es gesundheitlich im Alter ist und wie schnell das doch kommt. Ich startete als Vegetarierin und habe mich dann mehr mit dem Thema Tiere beschäftigt. So wurde ich Veganerin. Aber das passierte erst mit Ende 60. Was passiert war, war dass ich ein Medikament gegen Bluthochdruck bekam. Ich war die meisten Jahre eigentlich vegan, habe aber auch immer wieder Pausen gehabt. Zu dieser Zeit, als Bluthochdruck diagnostiziert wurde, war ich nicht vegan. Ich habe alles gekocht, was mein damaliger Freund gegessen hat und habe das auch mitgegessen. Folglich habe ich an Gewicht zugelegt und so kam eins zum anderen. Ich habe mich an diesem Punkt entschieden, nachzuforschen, was ich tun kann, um diese Medikamente nicht nehmen zu müssen. Ich begann, über Rohkost zu lesen und dachte erst, oh nein, ich liebe es, zu kochen und nur Salat ist überhaupt nicht meins. Aber ich beschloss, es zumindest zu versuchen. Entsaften habe ich über die Jahre immer wieder auf meinem Plan gehabt, aber nun begann ich wieder mit dem Juicing (Entsaften) und einer Rohkost-Ernährung. Sechs Monate später war ich wieder bei meinem Arzt und er meinte „oh, die Medikamente scheinen sehr gut zu wirken. Alles ist wieder in Ordnung“ und ich sagte „nein, ich habe die Medikamente niemals genommen“.

Dies war der ganz klare Hinweis für mich, dass deine Ernährung direkt in Verbindung mit deiner Gesundheit steht – und zum Alter. Heute esse ich zu 80 % Rohkost, aber auch etwas gekochte, vegane Nahrung, was ich viele Jahre nicht gemacht habe, aber etwas vegane gekochte Kost esse ich nun.

Adaeze: und du siehst großartig aus! Ich weiß, dass Frauen nicht gerne über das Alter sprechen…

Mimi: ich liebe es!

Adaeze: ja, ich weiß, dass du jedes Jahr deinen Feier-Monat hast, im September– „Geburtstagsmonat“ nennst du es

Mimi: ja, ich feiere den ganzen Monat und bin im September 82 geworden

Wir können den Alterungsprozess nicht stoppen, aber für mich ist nicht so sehr das Aussehen wichtig, sondern wie du dich fühlst. Ich bin voller Energie, ich laufe 5 mal die Woche 5 Meilen, aufgrund von Covid gehe ich gerade nicht mehr in geschlossene Räume, aber ich laufe einfach und ernähre mich gesund, mit Clean Food mit so viel Rohkost wie möglich und mit Juicing (Entsaften). Ehrlich gesagt, ich fühle absolut kein Alter. Ich wache auf und denke nicht, „oje, ich bin 82“ – ich denke, ich bin 32. Ernährung macht wirklich den Unterschied.

Adaeze: Jeder, der dich kennt, weiß, dass du Power und Energie hast – mehr noch als mancher mit 30 oder 32. Ich erinnere mich an die Energie, die du mir vermittelt hast, als wir miteinander gesprochen haben. Auch bei unserem Workshop war jeder inspiriert von deiner Energie und als wir über Gesundheit gesprochen haben, die Bedingungen und die Vorteile, die du hattest, als du deine Ernährung geändert hast. Wie sieht denn deine Rohkost-Ernährung aus? Ich weiß, dass du viele Bücher geschrieben hast und wir werden die Links auch für alle, die zuhören, einblenden … einige davon sind auch in Deutsch, oder?

Mimi: jaAdaeze: Welche Vorteile hast du von deiner Art der Ernährung?

Mimi: Zunächst einmal habe ich ja den Beweis, dass meine Ernährung den Bluthochdruck gestoppt hat – das war wirklich eine großartige Sache. In meinem Alter haben eigentlich alle irgend etwas. Ich habe nichts und das führe ich tatsächlich auf meine Ernährung zurück, denn die Gesundheit meiner Familie ist nicht so gut, z. B. meine kleine Schwester. Alle in meiner Familie nehmen irgendwelche Medikamente gegen Krebs, Diabetes, alles mögliche. Ich bin nun 82 und ich brauche keine Medikamente. Ich führe das nicht auf die Gene, sondern auf die Art der Ernährung zurück. Ich weiß, dass wenn du frische Nahrungsmittel isst, also nichts Eingepacktes, bekommst du die Nährstoffe. Wenn du aber verarbeitete Lebensmittel isst, sind die Nährstoffe entzogen, damit die Lebensmittel haltbar bleiben. Das ist nicht gesund. Ich bin deshalb auch vegan, wofür es auch mehrere Gründe gibt: Erstens geht es mir um das Tierwohl. Ich möchte keinem Tier etwas zuleide tun, das ist mir sehr wichtig. Es ist auch wichtig für die Umwelt. Es gibt so viele Filme heutzutage, aus denen die Menschen lernen können. Die Menschen sorgen sich um die Proteine, aber die bekomme ich von meinen Saaten, Nüssen und Samen, ich esse Früchte und Pflanzen, Grünzeug, vor allem Samen. Samen haben so viele Nährstoffe, z. b. Hanfsamen, und ich esse auch sehr viele Früchte. Es gibt so viele Früchte, so viele Farben auch…

Adaeze: … man kann quasi einen Regenbogen an Früchten essen….

Mimi: Ja, genau. Und wenn du diese Nahrungsmittel isst, sind sie so köstlich, dass die anderen nicht mehr schmecken. Und wenn ich ein bisschen gekochte Nahrung esse, kann ich sagen, dass es einen Unterschied gibt: Ich verdaue es nicht so gut als wenn ich meine Säfte, meine Rohkostgerichte nach den Rezepten aus meinen Büchern zu mir nehme. Ich fühle mich viel besser, leichter und voller Energie. Das ist bei gekochtem Essen nicht so. Ich kann mich so trotzdem gesund ernähren, aber es dauert länger, bis es verdaut ist. Das andere, was wichtig ist – und da weiß ich, dass du genauso denkst – ist, dass du dich jung fühlst, wenn du etwas mit Leidenschaft tust. Und wenn du dich gesund fühlst, gibt es keine Grenzen. Alter spielt keine Rolle. Du hast deine Träume, deine Möglichkeiten, deine Leidenschaft und all das gibt dir Energie und Temperament, einfach alles.

Adaeze: ich weiß noch sehr gut, wie du das damals zu mir gesagt hast, als ich gezögert habe. Ich war damals noch nicht ganz vierzig und unsicher, ob ich tatsächlich komplett neu anfangen sollte. Und dann sagtest du zu mir: „ich habe alles gestartet – ein Buch schreiben, Autorin werden, mein Leben ändern – als ich 66 war. Ich habe es einfach gemacht“ und das war so inspirierend für mich. Ich erinnere mich immer genau an diesen Satz und alles, was so kommt: ich mach es einfach.

Mimi: Alter sollte nie ein Hinderungsgrund sein, es sei denn, du bist krank – das muss ich ehrlicherweise sagen. Wenn du aufwachst und dich schlecht fühlst, kraftlos, dann kannst du dich natürlich nicht darauf freuen, etwas anzupacken, dann denkst du nur an deine Krankheit. Aber du kannst es schaffen, auch im Alter gesund zu bleiben – wir wissen, dass es möglich ist. Die Idee ist, so gesund wie möglich zu bleiben, während du alterst und dich für die richtige Ernährung zu entscheiden. Eines meiner Bücher habe ich signiert mit „Health is Wealth“ (Gesundheit ist Wohlstand). Es spielt keine Rolle, wie viel Geld du hast, die Ärzte bezahlen und alles tun kannst. Wenn du nicht gesund bist, ist es egal, wie viel Geld du hast. Du musst gesund sein. Und besonders in diesen Tagen, durch die wir jetzt in 2020 durchgehen, ist es wichtig dein Immunsystem aufrecht zu erhalten und so gesund wie irgend möglich zu bleiben. Für mich hat es den Anschein, dass dieser Virus Menschen in einer absolut negativen Art attackiert – ich meine damit, dass sie sterben – und meiner Meinung nach liegt dies an den Grundbedingungen. Der Virus greift diese an und verschlechtert sie noch. Darum ist auch die Todesrate so hoch und deshalb ist es auch so wichtig, gesund zu bleiben. Das heißt nicht, dass du den Virus nicht bekommen kannst, wenn du gesund bist – sicher nicht. Du musst natürlich die Vorsichtsmaßnahmen einhalten, deine Maske tragen, nur raus gehen, wenn es notwendig ist (z. B. für den Markt) etc. Auch gibt es ja jetzt so viele Lieferdienste, die alles Mögliche liefern, auch Lebensmittel. Es ist Zeit, kreativ zu sein und auch eine Zeit, auf das zu schauen, was für dich wichtig ist. Zeit, dich gesund zu ernähren und auf das zu achten, was du denkst.

Adaeze: ja, auch die mentale Gesundheit ist wirklich wichtig

Mimi: ja, das ist gerade fürchterlich. Wir sind soziale Wesen und sind hier eingeschränkt, wir können unsere Familie nicht sehen, wie wir wollen, wir können Dinge nicht tun, die wir gerne täten und du musst wirklich an der Stärkung deiner mentalen Gesundheit arbeiten. Aber auch hier gibt es Lösungen. Schau, wir machen hier gerade ein zoom-Meeting. Trotz Pandemie können wir in Kontakt treten, die Pandemie stoppt uns nicht, etwas zu tun. Wir tun es lediglich auf eine neue Weise. Ich fühle mich sehr gesegnet, dass ich in meinem Alter so fühlen kann und dass ich laufen kann und Energie habe und frische Nahrungsmittel finden kann. Ich fühle mich glücklich, dass ich das tun kann. In Kalifornien, wo ich lebe, ist es leicht, Grünzeug und so etwas zu bekommen. Aber das soll auch niemanden stoppen. Wenn du kein Grünzeug findest, dann kannst du es selbst in der Küche züchten. Es gibt immer eine Lösung und keine Entschuldigung, sich nicht gesund zu ernähren.

Adaeze: Es ist auch eine Art Verpflichtung sich selbst gegenüber. Und wenn du deine mentale Gesundheit erhalten willst, brauchst du auch die richtige Ernährung. Das ist ein Kreislauf.

Mimi: Ja, natürlich. Wenn du dich jetzt während Covid schlecht ernährst (Zucker, Süßigkeiten, etc.),.. Ich selbst fühle mich okay, habe während Covid aber auch etwas an Gewicht zugelegt, weil ich zuhause viel koche. Ich liebe es, zu kochen und koche den ganzen Tag – drei Mahlzeiten am Tag, was du normalerweise nicht brauchst, wenn wir auf den Beinen sind, dann reichen normalerweise zwei Mahlzeiten am Tag, aber wir haben einfach auch mehr gegessen. Ich nenne es mein „Covid-Gewicht“. Ich bin eine Weile nirgendwo hingegangen, aber jetzt laufe ich wieder. Als Training. Eigentlich habe ich Training nie gemocht und musste mich immer dazu zwingen. Ich sagte immer „ich werde besser werden, ich mache alles richtig, ich ernähre mich gut, ich halte mein Training am Laufen“. Ich startete mit dem Laufen und hörte nach einem Monat wieder auf, ich startete Yoga und hörte nach einem Monat wieder auf, ich habe Sport einfach nicht gemocht. Nun habe ich, seit ich hier wohne die Möglichkeiten fünf Minuten vom Haus entfernt und ich laufe fünfmal die Woche. Meine mentale Einstellung hat sich komplett geändert und es hat auch meinen Körper verbessert – selbst in meinem Alter. Das ist fantastisch. Ich bin mittlerweile total süchtig danach. Ich wünschte, ich hätte früher damit begonnen, dann wäre ich in noch besserer Form. Es ist nie zu spät, aber auch nie zu früh, mit etwas zu beginnen.

Adaeze: Ja, das ist wahr. Und man muss auch etwas finden, dass einen selbst glücklich macht, ganz egal, was es ist und was andere machen. Es muss ganz für dich sein, das ist auch, was ich meiner Community immer sage, denn sie sehen immer, dass ich jogge und wissen, dass ich es total liebe, jeden Morgen draußen zu laufen. Das muss aber nicht für jeden gelten. Es geht einfach darum, dass jeder für sich selbst etwas findet, das glücklich macht.

Mimi: Ich lebe in der Nähe eines wundervollen Parks und ich laufe dort herum und bewundere die Architektur. Für mich ist das der schönste Ort in San Diego mit den schönen spanischen Gebäuden und obwohl ich es jeden Tag sehe, sieht es immer wieder anders für mich aus. Ich schaue die Bäume an und denke, „oh, die könnten etwas Wasser brauchen“. Ich werde vertraut mit meiner Umgebung und ich genieße es, so viel draußen sein zu können. Das Laufen draußen ist für mich mehr als nur ein Workout: es macht meinen Kopf frei, ich genieße die Natur. Und das Ding ist: Jeder kann es tun. Wenn du noch nicht läufst: Geh aus deiner Haustür, laufe 15 Minuten und dreh dann um. Und dann steigere das kontinuierlich. Lauf jeden Tag eine andere Strecke, such dir interessante Wege. Laufen kann jeder. Es kostet nichts, du kannst es bei jedem Wetter tun (zieh dich einfach entsprechend an). Geh einfach raus. Und wenn es zu Beginn nur eine halbe Stunde ist. Du kannst das in jedem Alter tun.

Adaeze: Da stimme ich dir komplett zu. Eine Menge Leute, die sich mit Rohkost bisher nicht beschäftigt haben, und die uns hier jetzt zuhören, wissen vielleicht noch überhaupt nichts darüber. Sie könnten denken, dass es sich bei Rohkost nur um Früchte und Salat dreht. Du aber machst so köstliche Mahlzeiten, die zwar aus Rohkost bestehen, bei denen du aber überhaupt nicht merkst, dass es Rohkost ist: Lasagne, Käse, und so.

Kannst du uns erzählen, wie Rohkosten-Mahlzeiten – abgesehen von Salaten und solchen Dingen – aussehen können?

Mimi: Als ich mit Rohkost gestartet habe, dachte ich auch, es sei Salat. Ich habe eine Menge Rezepte gesehen und ausprobiert und war nicht so recht überzeugt davon. Doch dann hielt ich inne und überlegte: Was ist mein Lieblingsessen? Nun ja, ich liebe italienisches Essen. Ich liebe Lasagne, ich liebe mexikanische Essen, ich liebe internationales Thai-Essen. Und ich überlegte, wie kann ich diese Gerichte mit Rohkost umsetzen. Wichtig sind die Gewürze, um den Geschmack zu bekommen. Oft herrscht die Meinung, dass Rohkost nur kalt ist, aber das ist nicht wahr. Du kannst Rohkost erwärmen, aber eben nicht auf 118 Grad. Der Grund dafür ist, dass, wenn du etwas kochst, verliert es Enzyme und diese produziert der Körper ab 30 Jahren nicht mehr. Viele nehmen Probiotika und Enzyme zu sich, um die Verdauung zu unterstützen. Aber wenn du Rohkost isst, brauchst du das nicht. Rohkost übernimmt das, denn das Kauen von Rohkost bildet Enzyme. Also, ich koche vor allem auch Cheeses, worauf viele nicht gern verzichten möchten. Ich habe auch ein YouTube Video, in dem ich Cheeses koche – ich mache alle Arten von Käse, Käse mit Sprossen, cremigen Käse, alles mögliche. Ich mache Lasagne mit Zucchini-Nudeln (ich schneide sie ganz fein auf einem Gemüsehobel) und niemand merkt das, denn es ist alles darin, was gewünscht wird, Soße, Pilze, Spinat und so. Und dann kann es gewärmt werden. Das tue ich in meinem Dörrautomaten, das geht aber auch im Ofen mit offener Tür. Ich prüfe es dann mit dem Finger, ob es warm ist (Babynahrung-warm), nicht heiß. Und niemand merkt, dass da keine Nudeln drin sind, sie denken, es ist eine Lasagne. Ich finde, du kannst jeden Geschmack herstellen, den du willst, du kannst dein eigenes Kokosnuss-Joghurt machen. Du brauchst keine Milch, kein Fleisch, um Nährstoffe zu bekommen. Ich liebe es zu kochen, ich bin ein „Foodie“, ich liebe Essen und folge allen möglichen Küchenchefs. Mittlerweile helfen uns auch die Märkte, verschiedenes veganes Fleisch zu finden, wie z. B. Burgerfleisch. Es ist verarbeitet, aber nur minimal und das ist besser, als den Burger zu essen. Man kann also in vielen Läden schon veganes Essen finden. Was ich herausgefunden habe, wenn du Vegetarier oder Veganer bist, ist, dass es kein Junkfood ist, denn es hat keinerlei tierische Inhaltsstoffe. Es ist wirklich gesund. Du musst dich einfach selbst informieren und dann die richtige Wahl treffen. Aber wenn du Rohkost isst, ist das wirklich sehr gesund, denn alles ist so belassen, wie es uns Mutter Natur präsentiert. Es ist nicht verarbeitet, enthält keine Zusatzstoffe. Wenn du auf dem Markt eine schöne, rote Paprika siehst, ist das schon eine Mahlzeit. Mach einfach ein bisschen Dressing dran und du hast etwas Cleanes zum Essen. Ich muss zugeben, dass ich Salat liebe und ich mache hunderte von verschiedenen Salaten mit dem Dressing, das mir gerade einfällt und ohne abzumessen. Ich messe nur ab, wenn ich die Rezepte für meine Bücher mache.

Adaeze: so mache ich das auch

Mimi: du weißt ja, was du brauchst, vielleicht willst du etwas mehr Knoblauch oder Zitrone, oder etwas mehr davon und hiervon. Ich liebe Salate und ich bin auch Fan von der sogenannten vegetarischen oder veganen Gourmet-Rohkost, vor allem wenn du Gesellschaft hast oder einfach etwas Gutes für dich tun möchtest, dann liebe ich das. Mein Freund isst vegan, aber er kocht nicht gerne, weshalb er isst, was ich koche. Er isst keine Rohkost, weshalb ich angefangen habe, zu kochen. Ich war viel auf Reisen und bekam nur Salate, nicht genug andere Rohkost, und so habe ich angefangen, zu kochen: gedämpftes Gemüse, Kartoffeln, eine Artischocke, einfach etwas, das gekocht ist und ich denke, das ist okay. Menschen sagen oft, du isst nicht 100 % roh, aber ich denke, darauf kommt es nicht an. Je mehr Rohkost du isst, umso besser. Ich denke noch immer, dass es am besten ist, zu 100 % Rohkost zu essen, aber du musst das tun, was zu deinem Leben passt. Wie du gesagt hast: du musst herausfinden, was dich zufrieden macht und was für dich persönlich umsetzbar ist. Das hält dich in Schwung, anders kannst du nicht dabeibleiben, du fühlst dich eingeschränkt „tu das nicht“, „tu dies nicht“. Es kommt nicht darauf an, was du gelegentlich tust, sondern darauf, was du meistens tust. Wenn du also meistens gesund isst, spielt es keine Rolle, was du gelegentlich isst. Tu das, was für dich funktioniert – das ist wichtig. Ich z. B. trinke nicht, aber manche Menschen genießen ein Glas Wein. Mach das! Denke nicht, dass das Leben voller Einschränkungen ist. DU legst das fest, DU schreibst dein eigenes Drehbuch. Du kannst es schreiben, wie du willst; du kannst dein Leben leben, wie auch immer du willst. Wenn du etwas nicht tun magst, dann tu es nicht mehr. Wenn du jemanden nicht magst, dann sieh diese Person nicht mehr. Wenn du etwas essen magst, genieß es. Fühl dich am nächsten Tag nicht schuldig, starte einfach wieder damit, clean zu sein. Sei nicht zu hart mit dir selbst. Ich denke, dass es oftmals das Problem bei der Ernährung ist, dass man zu streng mit sich selbst ist.

Adaeze: Ja, das stimmt. Ich weiß, dass du mein Buch natürlich nicht lesen kannst, weil es in Deutsch ist, aber das ist genau der Punkt, den ich darin beschreibe. Sei nicht zu strikt, finde einfach für dich heraus, was in dein Leben passt und was für dich passt. Gerade bezüglich Rohkost kann es natürlich schwierig sein, z. B. in Familien mit kleinen Kindern. Was meinst du, wie kann man da als Neuling mit Rohkost starten – gerade auch in der Familie? Was schlägst du hier vor?

Mimi: Als erstes denke ich, ist es immer sehr wichtig zu wissen, dass unsere Körper Nährstoffe brauchen. Wenn er diese nicht ausreichend bekommt, weil z. B. zu viel verarbeitete Lebensmittel gegessen werden, leidet der Körper, leiden die Organe. Wenn du mit dem Juicing (Entsaften) beginnst, mach dir einen cremigen Saft mit Spinat, Sellerie, Gurke, Apfel, Ananas. Du weißt, wie viel man braucht, um einen Saft zu machen. Du kannst auch einen Smoothie machen, aber da bekommst du nicht so viel Stoffe hinein. Für einen Saft brauchst du viel mehr Produkte, um das Glas voll zu bekommen. Diese Nährstoffe sind ein großartiger Start in den Tag. Du kannst zum Mittagessen dann einen Salat machen mit allen Gemüsesorten, die du magst – mit einem Tahini-Dressing, einem Vetegorette-Dressing, oder was immer du magst – ich habe sogar auch schon einige leckere Käse-Dressings gemacht. Und dann vielleicht ein gekochtes Abendessen. Dann hast du den Tag über Rohkost gehabt und abends z. B. ein warmes Essen mit Gemüse. Veganer zu sein, ist sehr leicht, Rohkostler zu sein, ist schon schwieriger, denn es ist ganz anders und das musst du erst lernen. Wenn du Essen kochst, weißt du, wie du Geschmack hineinbekommst. Bei Rohkost brauchst du andere Kräuter und Gewürze, das muss man erst herausfinden. Mein Tipp: Such dir ein Gericht, das du magst (z. B. Lasagne) und lerne, wie du das so hinbekommst, dass es dir schmeckt. Das Rezept aus meinem Buch ist wirklich perfekt, sehr lecker. Aber wenn du es kochst, kann es sein, dass du jedes Mal etwas veränderst, es an dich anpasst. Finde einfach ein solches Gericht und koche es dann einmal pro Woche. Schau, dass du deinen Kindern etwas Salat gibst, das ist so wichtig. Binde sie beim Einkaufen mit ein, zeig ihnen, was sie essen und lerne ihnen, in der Küche zu helfen. Und wenn das funktioniert, lerne ein weiteres Rohkost-Gericht, dann hast du bald ein Repertoire an Gerichten. Meine Mutter hat immer fünf Gerichte gekocht, jeden Tag ein anderes, aber in der Woche darauf hatten wir wieder dieselben fünf: dasselbe Gemüse mit Fleisch, dieselbe Hühnersuppe, dieselben Nudeln mit derselben Soße, …. Sie hatte ein sehr limitiertes Repertoire. Heutzutage – oh mein Gott – wir können jeden Tag des Monats ein neues Gericht kochen. Das ist also, was zu tun ist: Lerne, neu zu kochen (oder „kalt zu kochen“ bei Rohkost), lerne vegane Gerichte, finde drei oder vier, die du magst und erweitere so dein Repertoire an Gerichten – einige vegane, einige Rohkost, einige Smoothies, einige Säfte – denn es ist die Vielseitigkeit die Woche über, die dich gesund hält. Du musst nicht unbedingt an einem Tag alle Nährstoffe aufnehmen, das geht die Woche über mit allen Nährstoffen, die für die verschiedenen Bereiche deines Körpers wichtig sind. Denke auch beim Einkaufen schon an die Nährstoffe und daran, wie du die Dinge kombinieren kannst, wie Gemüse: was kann ich tun, um es ihnen schmackhafter zu machen, attraktiver. Wie kann ich etwas Gemüse in das Essen packen, das ich gerade mache, damit sie Nährstoffe bekommen. Du musst Nährstoffe aufnehmen und die kommen nun mal von lebender Nahrung. Und wenn ich lebende Nahrung esse, fühle ich mich auch lebendig. Wenn ich morgens einen Saft trinke, fühle ich mich so voller Energie.

Adaeze: Trinkst du dann Sellerie-Saft oder welche Art von Saft trinkst du?

Mimi: Nein, eher nicht. Ich habe es mit Sellerie versucht – für viele funktioniert das gut – aber das tut meinem Magen nicht gut. Ich kann danach nicht ausgehen, ich brauche da das Badezimmer…. Das ist einfach zu viel für meinen Magen. Manche trinken das, weil es die Haut klärt und anderes, aber für mich habe ich einen Mittelweg gefunden: etwas Spinat, Romano-Blätter, Dunkles Grün, Gurke verwende ich sehr häufig, das ist immer gut für die Haut. Ich liebe Äpfel und Ananas in meinen Säften – das sind die Früchte, die ich hauptsächlich in meinen Säften verwende. Und ich verwende etwas Sellerie, ich mische das alles. Ich habe versucht, hier etwas zu ändern, aber ich liebe das dunkle Grün – damit fühle ich mich am besten. An den Tagen, an denen ich keinen Saft mache, mache ich einen Smoothie. Ich verwende Mandelmilch als Basis, manchmal Kokoswasser, ich habe immer gefrorene Bananen im Tiefkühler. Meine Smoothies mag ich eher wie ein Art Früchtebrei, ich habe auch gefrorene Bio-Kirschen. Bio ist übrigens sehr wichtig für mich. Wenn ich unterwegs bin, esse ich auch in nicht-biologischen veganen Restaurants, aber wenn ich zuhause bin, bevorzuge ich biologische Nahrung. Ich mag keine Chemie in meinem Körper und passe beim Einkaufen auch auf, dass ich Bio-Ware kaufe. Nun aber zurück zu meinen Smoothies: ich mache auch Grünes hinein, Spinat oder so und manchmal auch Spirulina-Pulver. Das ist eine sehr gute Ergänzung, es muss aber auch ein sehr gutes sein. Da kann man nachforschen, welches gut ist und dann versuchen, dieses zu bekommen, denn Spirulina ist wirklich fantastisch. Menschen, die sportlich sehr aktiv sind und eventuell Protein-Pulver benötigen, können das einfach zugeben. Du kannst alles in die Smoothies packen und die Kinder lieben diese Drinks. Ich finde, es ist wichtig, Kinder allen Alters beizubringen, wie sie einen Smoothie machen – einen gesunden Smoothie, zuckerfrei, also ohne zugegebenen Zucker.

Adaeze: Zucker kommt ja schon durch die Früchte

Mimi: genau. Wenn sie Erdbeeren mögen, können sie diese verwenden. Wenn sie Bananen mögen, verwenden sie die. Wenn du ihnen beibringst, das zu machen, ist das eine großartige Praxis für den Morgen, viel besser als die trockenen Cerealien, die sie essen, bevor sie zur Schule gehen. Wenn du ihnen beibringst, wie sie einen Smoothie machen, der ihnen schmeckt, sind sie involviert und ich denke, das ist eine großartig. Ich habe vielen jungen Leuten beigebracht, einen Smoothie zu machen und sie erzählen mir, dass andere morgens vorbeikommen, um davon etwas zu bekommen. Es ist wichtig, deinen Kindern für die gesunde Ernährung zu interessieren und dafür zu sorgen, dass sie auch Spaß daran haben. Du kannst z. B. als Alternative zu Brot für die Kinder eine grüne, gelbe oder rote Paprika aufschneiden und mit allem möglichen füllen, so dass sie quasi ein Paprika-Sandwich haben. Du kannst verschiedenes in ein Noori-Blatt füllen, manche Kinder sind sehr aufgeschlossen und mögen den Geschmack nach Meer. Es gibt unzählige Dinge, die du tun kannst und so auch deine Familie davon überzeugen kannst, dass sie es mögen. Es kann sein, dass sie nicht alles mögen, was du isst, aber sie mögen sicherlich Chia-Pudding, Mango-Pudding, du kannst einen gesunden Schokoladen-Pudding machen mit Avocado (ich weiß, es hört sich nicht gut an, aber es schmeckt nicht wie Avocado – es ist Kakaopulver, das jede Menge Antioxidantien, Nährstoffe, Kokosöl hat). Desserts – Rohkost-Desserts – sind einfach spektakulär. Sie schmecken so lecker. Du kannst jeden damit kriegen – lass sie probieren und sag ihnen dann, dass es ein Rohkost-Dessert ist. Sie werden es nicht glauben.

Es braucht einfach Zeit und – was du auch gesagt hast – Verpflichtung. Meine Verpflichtung ist, anderen zu helfen und für meine Familie da zu sein. Und dann ist da das starke Engagement, gesund zu bleiben, denn ich liebe mein Leben und meine Familie und sie wollen, dass ich hier bin, wie auch ich gerne bei ihnen sein möchte. Deshalb habe ich auf die Verpflichtung, auf mich aufzupassen. Ich habe auch noch eine ganz besondere Verpflichtung den Menschen gegenüber, die zu mir aufschauen, denn ich bin wohl die älteste Person, die sie kennen, die gesund ist. Ich fühle mich diesen Menschen, die mir die letzten Jahrzehnte gefolgt sind und von mir gelernt haben, verpflichtet. Ich kann ihnen sagen, „he, habt keine Angst, wenn ihr in den Achtzigern seid, ich meine….“

Adaeze: Viele denken oft, es sei zu spät mit etwas anzufangen. Ich finde, es ist nie zu spät, mit etwas zu beginnen. Wie gesagt, es ist eine Verpflichtung dir selbst gegenüber, deiner Gesundheit gegenüber, deiner Familie.

Mimi: Eines möchte ich noch sagen: Meine Schwester ist schon in ihren Siebzigern in ein Seniorenheim gegangen und sie hat immer zu mir gesagt: Wenn es nur so bleiben könnte, wie es gerade ist. Sie nahm zahlreiche Medikamente und wusste eigentlich gar nicht, was sie nahm. Ich sagte ihr, dass die einzige Art, zu bleiben, wie sie ist, sei, ihre Ernährung zu ändern. In diesem Heim musst du nicht alles essen, was sie dir geben. Sag ihnen, was du willst. Du musst deine Ernährung ändern und du musst jeden Tag etwas trainieren. Natürlich alterst du, aber auf diese Weise tust du etwas, um es zu verlangsamen. Wenn du nichts tust, wirst du älter, älter und älter und nicht gesund. Viele Menschen sagen, sie möchten sowieso nicht so lange leben. Aber was, wenn du lange lebst und bist nicht gesund? Es geht nicht darum, wie lange du lebst, sondern wie gesund du lebst. Wenn du fünfzig oder sechzig bist, möchtest du dich doch immer noch gut fühlen. Denk nicht, dass du alles tun kannst und dich trotzdem gut fühlst. Du kannst auch lange leben, wenn du krank bist. So, warum schaust du nicht einfach nach dir? Warum nicht gleich damit anfangen? Es ist wirklich nicht schwer. Es geht nur darum, die richtigen Nährstoffe zu bekommen und dann fühlst du dich so gut, dass du selbst merkst: das möchte ich nicht essen, ich esse lieber das, denn damit fühle ich mich wohl. Du kannst dich darin trainieren. Es ist so leicht, es ist ja einfach auch schon da. Für mich ist die Wahl schon ganz normal.

Adaeze: Ich glaube daran, dass wenn du mental stark und positiv bist, und weißt, für wen du das tust, dass du das für dich selbst tust und für deine Kinder, für deine mentale Gesundheit, dafür, raus zu gehen und gesund und aktiv zu bleiben …

Mimi: .. und für die Menschen, die zu dir aufschauen. Du hast ihnen eine Art zu leben nahegebracht und es ist dir so wichtig, wie es mir ist und ich möchte das auch fortführen, auf die Art „hey, das ist, was ich herausgefunden habe im Alter von 82“. Alles ändert sich, auch dein Alter und du beginnst, auch zurückzuschauen, was z. B. vor 10 Jahren war. Aber was soll’s, das ist normal. Ich tue mein Bestes und was immer mit mir passiert, passiert, denn ich tue alles, was ich kann. Ich passe auf mich auf. Alter passiert.

Adaeze: und das ist auch nichts Negatives. Ich mag auch das Wort „Anti-Aging“ nicht, denn es ist für mich eher die „Kunst, zu altern“. Alles mit dem Alter scheint so negativ.

Mimi: ich finde auch, dass es eher eine Kunst ist. Und das Gute daran ist, wie du über das Leben in unterschiedlicher Weise fühlst. Dinge, die dich vorher gestört haben, stören dich nicht mehr. Man hat so viel Erfahrung, dass man vieles gelassener sieht. Du bist nicht mehr so gestresst, du nimmst vieles leichter, du nimmst Dinge in einer völlig anderen Weise an, du siehst die kleinen Dinge, weil du auch so dankbar bist, jeden Morgen aufzuwachen und zu fühlen „oh, ich bin noch immer da“. Das ist großartig. Und dann gehe ich am Spiegel vorbei und denke „oh Gott, was ist passiert“. Aber das ist okay, denn ich bin noch immer lebendig und fühle mich gut. Ich schaue mich nicht den ganzen Tag an, ich mache mich morgens fertig und den Rest des Tages kommt es nicht darauf an, wie ich aussehe, sondern wie ich mich fühle. Wie ich rausschaue, den Anblick der Bäume genieße, die Früchte am Baum, wie ich im Park laufe. Das ist, was ich fühle – jeden Tag

Adaeze: Das ist es, was das Leben ausmacht

Mimi: Das stimmt. Ich sehe mein Leben, meine Familie, was ich habe und bin dankbar für alles. Und bedenke, alle von uns können dankbar sein, denn es gibt immer Menschen, die weniger haben. Ich fühle immer mit den Menschen, die gerade harte Zeiten durchmachen, für die sie nichts können: sie haben ihre Arbeit verloren, können die Miete nicht zahlen, müssen für Lebensmittel anstehen. Das ist niemals zuvor passiert – in meiner Zeit – in AMERIKA, wo du denkst, es gibt alles. Es ist eine sehr schwere Zeit und das ist für mich sehr emotional. Und das Einzige, was ich tun kann, ist zu versuchen, den Menschen zu helfen, dies durchzustehen. Man sollte zu allen Menschen höflich sein, immer und überall, egal welche Hautfarbe sie haben, egal wo sie herkommen, welche Sprache sie sprechen. Wir sind alle Menschen und haben alle menschliche Erfahrungen. Aber auch mit Tieren sollten wir umsichtig sein – mit allen Lebewesen: Pflanzen, Tiere, Menschen. Hier in Amerika sind die Menschen gerade sehr gespalten. Wir müssen Höflichkeit zurückbringen, die Menschen müssen sich gegenseitig wieder wie Menschen behandeln. Das ändert alles. Alles muss gemeinsam betrachtet werden: Gedanken, Körper, Geist. Du kannst eines nicht ohne das andere betrachten. Eines beeinflusst das andere. Was du beeinflussen kannst, ist was du in deinen Mund steckst, deine Nahrung. Finde das heraus. Wie ich gesagt habe, du kannst selbst züchten, um Proteine und Grün in deiner Küche zu haben, du kannst auf den Markt gehen und essen, was lokal geboten wird, du kannst Spirulina verwenden, wenn du Zusätze brauchst, oder Marenga oder andere natürliche Zusätze und Kräuter. In einem meiner letzten Bücher habe ich auch Kräutertees, die eine fantastische Heilwirkung haben. Keine gekochten Tees, sondern biologische, kalt zubereitete Tees aus Kräutern, die dir helfen, im Sommer nicht auszutrocknen und auch im Winter und sie enthalten Nährstoffe im Vergleich dazu, wenn du nur Wasser trinkst. Es ist sehr wichtig, dass du trinkst, um nicht zu dehydrieren. Grüntees sind extrem heilend, ich trinke mehrmals täglich Matcha-Tees und es ist fantastisch, was sie für dich leisten können. Es gibt so viele kleine Dinge, die dich gesund halten. Es gibt überall Möglichkeiten – du musst dich nur immer wieder informieren.

Adaeze: Das war sehr nett und auch treffend gesagt, Mimi. Wir sind nun fast am Ende unseres Podcasts, aber ich habe immer eine letzte Frage an meine Podcast-Gäste: Wenn du eines Tages auf dein Leben zurückschaust (was hoffentlich noch weitere 50 Jahre dauern wird), was sind dann die Dinge, die dich am meisten inspiriert und glücklich gemacht haben – die dich mental gestärkt haben?

Mimi: Was am wichtigsten ist, ist Liebe. Selbstliebe und Liebe zu allem, was dich umgibt und zu deiner Familie. Es gibt nichts, was so ist wie Liebe zu geben und zu nehmen. Das ist wunderbar. Und du hast immer auch die Selbstliebe. Niemand kann dich so glücklich machen, wie du selbst. Du weißt, was am besten für dich ist, für dich sein kann. Mach dich nicht abhängig von anderen Menschen, liebe dich selbst. Wenn du dich selbst liebst, behandelst du dich auch wie jemanden, den du liebst. Du gibst dir das richtige Essen, ein Schaumbad, was auch immer es ist, das dich glücklich macht. Das Wort LIEBE ist für mich das allerwichtigste. Und wenn wir das auf der ganzen Welt beherzigen würden, dass du jedes Mal, wenn du jemanden anschaust, Liebe im Herzen trägst, wäre alles wundervoll. Aber in der Zwischenzeit, beginne einfach bei dir selbst.

Adaeze: Das sind wundervolle Worte und ich danke dir wirklich sehr für dieses inspirierende Interview

Mimi: es war so schön, wieder mit dir zu sprechen

Adaeze: und ich hoffe, dich bald wieder sehen zu können – vielleicht nächstes Jahr

Mimi: Was du tust, ist wirklich absolut faszinierend und ich habe dich ja von deinen Anfängen an begleitet und gesehen, wie du vor einer Gruppe agierst und du bist so aufrichtig dabei. Das ist schön, zu sehen. Du hast dich wirklich gut gebildet, um anderen dein Wissen weiterzugeben.

Adaeze: Danke! Und für alle, die jetzt zuhören: Wo können wir dich finden? Hast du neben den Social Media Auftritten auch irgendwelche Online-Talks oder Kurse? Oder schreibst du vielleicht an einem neuen Buch? Wie viele Bücher hast du bisher?

Mimi: sieben

Adaeze: Wir zeigen diese an. Hast du neue Pläne? Ich weiß, dass du immer etwas planst….

Mimi: Meine Website ist www.youngonrawfood.com und meine Bücher sind dort aufgeführt und auch einige Rezepte. Auch auf YouTube gibt es einige Rezepte – hier möchte ich noch einige mehr machen. Ich mache noch immer Private Coaching und ehrlich gesagt, habe ich die COVID-Zeit genutzt, mich um mich selbst zu kümmern. Ich lerne jeden Tag etwas Neues und damit beschäftige ich mich derzeit. Ich habe kein neues Buch in Planung, auch wenn mein Kopf sich permanent mit so etwas beschäftigt. Aber ich mag die Videos und werde das weiter ausbauen. Ich bin gerade sehr zufrieden damit und ich bin auch zufrieden, damit kein Problem zu haben. Ich bin ständig in der Küche, immer beschäftigt und ich liebe Social Media – Instagram, und so. Ich liebe es, etwas zu einer so großen Menge an Leuten zu posten und Reaktionen zu bekommen. Du bist die erste, der ich das sage. Mein Haaransatz zeigt das natürliche Grau, Covid hat das zu Tage gebracht.

Adaeze: aber das sieht doch gut aus!

Mimi: ich möchte ehrlich sein, ich möchte den Menschen die Wahrheit sagen, ich möchte ich selbst sein, natürlich sein, ich möchte sagen können, wenn etwas negativ oder positiv ist, ich möchte einfach zeigen, wie es ist, 82 zu sein. Ich möchte das teilen, damit die Leute sehen, dass sie vor dem Alter keine Angst haben müssen. Das ist, was mich zurzeit beschäftigt. Mein pures Ich, quasi. Die grauen Haare bleiben auch. Ich habe mich immer gefragt, ob ich da jemals dazu stehen werde, aber nun habe ich es getan. Ich wurde immer schon gefragt, warum ich die Haare färbe. Nun, das ist das Einzige gewesen, was ich gemacht habe. Nun können sie nichts mehr darüber sagen, denn es wird so bleiben.

Adaeze: vielen Dank, Mimi. Bleib gesund! Bis bald

Mimi: Bis bald!

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Ich bin Adaeze, holistische Ernährungsberaterin und Health & Life Coach. Bei mir dreht sich alles um natürliche Ernährung, Gesundheit, Natural Beauty & Anti-Aging. Ich möchte Dir zeigen, dass eine gesunde Ernährung und ein ganzheitlich bewusstes Leben kein Verzicht bedeutet, sondern Spaß macht und sich auf natürliche Weise, mit Freude und Leichtigkeit, in den Alltag integrieren lässt. 

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